COP4EE-Energieplaner


Die Remote Sensing Solutions GmbH, die DELPHI IMM GmbH sowie die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., haben in den letzten Jahren im Rahmen zweier durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Vorhaben den COP4EE-Energieplaner entwickelt. Diese cloudbasierte Plattform ermöglicht es, auf unterschiedlichen Ebenen (Bund, Land, Kommunen) die für eine regionale Zielsetzung in Bezug auf Strom- und Wärmeproduktion notwendigen Flächen flurstücksscharf zu ermitteln.

Satellitengestütztes Planungstool

 

Die Energiewende wird auf nationaler Ebene durch das EEG geregelt. Die praktische Umsetzung der Energiewende findet allerdings auf regionaler Ebene statt. Dabei sind die vorhandenen Potenziale und Grenzen hinsichtlich der Erzeugung erneuerbarer Energien in den jeweiligen Verwaltungseinheiten häufig nicht vollständig bekannt. Eine ganzheitliche Planung bedarf einer flächendeckenden Inventarisierung des Gesamtpotenzials der Energieproduktion sowie flächenspezifischer Bewertungskriterien zur Auswahl geeigneter Flächen und Energieträger.

Dazu wurde ein Verfahren entwickelt, welches Satellitendaten des europäischen Copernicus Programms mit Umwelt-Fachdaten und Daten der Energiewirtschaft in einem räumlichen Modell kombiniert, um flächengenau die am besten geeignetste erneuerbare Energiequelle zu ermitteln. Damit können regional angepasste Energiemix-Szenarien (Windenergie, Photovoltaik, Bioenergie) berechnet werden. Akteuren der Energiewende kann ein innovatives Planungsinstrument angeboten werden, welches die räumliche Priorisierung für eine effiziente und ökologisch nachhaltige Energieproduktion zum Ziel hat.

COP4EE-Energieplaner

 

Satellitendaten

Mit dem Copernicus-Erdbeobachtungs-programm stehen Bürgern, Behörden, Wissenschaftlern und Unternehmen, Geoinformationen zu Klima-, Energie-, Planungs-, Umweltschutz- und weiteren raum-bezogenen Aspekten zur Verfügung. Im Rahmen des COP4EE-Energieplaners wurden die Daten der Sentinel-1 und Sentinel-2 Missionen eingesetzt. Diese eigenen sich aufgrund der Sensorarchitektur und zeitlichen Auflösung besonders um den Zustand und die Struktur von Vegetation und anderen Landbedeckungen zu erfassen. So können Grünlandflächen, Ackerkulturen und Forstflächen identifiziert und im Rahmen der EE-Flächenplanung bewertet werden.

Dieses Video erklärt wie die Satellitendaten des Europäischen Copernicus Programms mit Umwelt-Fachdaten und Daten der Energiewirtschaft im räumlichen Modell des COP4EE-Energieplaners kombiniert werden, um regional angepasste Energiemix-Szenarien zu berechnen und um eine Priorisierung für eine effiziente und ökologisch nachhaltige Energieproduktion durchzuführen.

 

Entscheidungshilfe für die Energiewende

Landesregierungen und Regionalverwaltungen definieren ihre Energieziele, angepasst an die lokalen Anforderungen und Potentiale, welche aber häufig nicht in vollem Umfang bekannt sind. Um negative Folgen, wie eine Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion oder Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion zu vermeiden und die Energiewende effizient und zugleich umweltverträglich zu planen, sind großflächige und flächengenaue Informationen zu den Potentialen der Produktion von erneuerbaren Energien bezüglich Flächeneignung, Flächenkonkurrenz und Energiepotential notwendig. Die Copernicus Daten werden verwendet um ein kontinuierliches Monitoring der Landnutzung zu ermöglichen und in Kombination mit digitalen Geländemodellen, Klimadaten und Fachdaten, ermöglicht dies eine Berechnung regional angepasster Energieszenarien. Der einzigartige Charakter dieser Erdbeobachtungs-gestützten Entscheidungshilfe ist, dass es ökonomische und ökologische Aspekte des Ausbaus erneuerbarer Energien gleichermaßen berücksichtigt. Diese Lösung ermöglicht erstmals eine räumliche Entscheidungshilfe für den Sektor erneuerbare Energien auf lokaler, regionaler, oder landesweiter Ebene.