RSS provides technical support to the USAID Green Invest Asia and Kennemer Eco Solutions’ launch of forest restoration project in the Philippines
Mai 5, 2021Erster Satelliten-basierter Waldmonitor für Deutschland veröffentlicht
September 8, 2021 Die letzten Dürrejahre haben gezeigt, dass die Forstwirtschaft in Deutschland vor einem dramatischen Wandel steht: Nadelholzmonokulturen werden die bevorstehenden Klimaveränderungen nicht überleben. Unsere Forste werden in den kommenden Jahrzehnten nicht mehr ausreichend Holz für den heimischen Bedarf liefern können.
Deutschland ist als Hochtechnologieland nicht zwingend auf Holz aus dem eigenen Land angewiesen. Trotzdem gilt es nun, die noch verbliebenen Laubwälder zu schützen, denn auch die sind durch Trockenheit und Schädlinge gefährdet. Die geschädigten Waldflächen müssen wieder klimastabil wiederbewaldet werden, denn die eigentliche Gesamt-Waldfläche sollte mindestens erhalten bleiben. Ohne die Wälder ist das Leben in Deutschland wie wir es kennen kaum möglich. Wälder filtern Wasser, tragen zur Kühlung der Umgebung bei und sind eine Schatzkammer für Biodiversität. Werden sie geschützt, sind sie eine wichtige Senke des klimaschädlichen CO2. Und sie bringen Millionen von Menschen seit Jahrhunderten Erholung, Genuss und Freude, sind Teil unserer Kultur.
Wir müssen die vielfältigen Funktionen des Waldes daher stärker quantifizieren, kommunizieren und würdigen.
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Satelliten helfen beim Umweltschutz
Dass dies schnell, kostengünstig, digital und unabhängig passiert, haben sich die Stadt Arnsberg, Remote Sensing Solutions, die Naturwald Akademie und die Öko-Internetsuchmaschine Ecosia zum Ziel gemacht.
Auf Basis einer 5-Jahres Zeitreihe von Sentinel-2-Daten in der Auflösung von 10x10 m wurden einzelne Waldflächen der Stadt Arnsberg digital auf Vitalitätsveränderungen vermessen und die Bilanz in einer interaktiven online Karte bereitgestellt. Im Ergebnis gingen 37% der Nadelbaumflächen in den letzten 5 Jahren verloren, aber nur 1% der Laubwälder.
Die Projektbeteiligten sprechen sich allesamt dafür aus, die Ökosystemleistungen (wie z.B. Biomassezuwachs und Kohlenstoffbindung) des Waldes zu honorieren, auch finanziell. Gegenfinanziert werden sollte das durch die Beendigung der kostenlosen Ausgabe von CO2-Zertifikaten an die größten Verschmutzer in der Bundesrepublik.
Essenziell wird dabei sein, nicht etwa bloßen Wald-Besitz, sondern wichtige Leistungen für das Ökosystem zu belohnen. Dieses Prinzip scheint für eine Marktwirtschaft selbstverständlich, wird aber von den jüngsten Zahlungen und Plänen der Bundesregierung missachtet. Es darf keine öffentlichen Gelder für die Zerstörung von Waldökosystemen geben. Eine finanzielle Anerkennung ist nur dann sinnvoll, wenn Wälder als gesunder Lebensraum erhalten, geschützt und regeneriert werden.
Das Satelliten-basierte System steht als Prototyp zur Verfügung und kann schnell erweitert werden, um deutschland- oder europaweit die Regeneration von Waldflächen schnell, kostengünstig und unabhängig zu quantifizieren. Die Bundesregierung hat es in der Hand, unsere Wälder für kommende Generationen zu erhalten und Deutschland gleichzeitig bei der Digitalisierung zumindest des Waldes an die Spitze zu führen.